Eigner: Rudi |
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Skipper: Burkhard |
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Was aber noch stattfand, war die Probefahrt. Raus aus den Hafen und Motor auf allen Drehzahlen und Richtungen getestet. Dann die Segel hoch und laufen lassen. Alle Kurse unter Vollzeug durch die Kanäle. Sie hinterließ einen sehr guten Eindruck. Nach dem festmachen hatte ich eine gute Meinung über die Najad. Weiter möchte ich nicht auf die Übernahme eingehen, denn das ist Stoff einer eigenen Geschichte.
Jedenfalls konnten wir Mittwoch gegen 11.30 Uhr endlich ablegen mit
Ziel Kiel. Bei
Sonnenschein und 1009hPa ging es unter Motor die Steinschluchten hindurch zum
Skagerrak. Auf dem Weg testeten wir Navigation und Kursstabilität, und machten uns
mit der Ruderanlage vertraut Es ging durch sehr schöne Buchten und vorbei an
der Hallberg Werft. Und dann kommt endlich die letzte Kurve vor dem offenen Meer.
Sie erreichten wir gegen 14.00 Uhr.
Wir hatten 180 Grad auf dem Kompass segelten mit 5-7 kn und 1009hPa war auch normal. Dieses Wetter blieb nicht so, mein Barometer fiel von 20.45 Uhr bis 01.20 Uhr von 1009hPa auf 1004hPa was eine starke Windzunahme erwarten lässt. Bis 23.30 Uhr hatten wir konstanten Wind 15-18kn sowie Spitzen von 22kn. Wir konnten noch unseren Kurs halten doch die Welle wurde langsam höher und alle Reff`s waren schon gesteckt. Gegen 00.30 Uhr rauschte die Schot des Vorsegels aus der Klüse und blieb vorne hängen. Ich musste sie bei dem Wetter einfangen und neu einbinden. Dies war gleichzeitig für mich das Zeichen, den Kurs abzubrechen und die Welle Raumschot zu nehmen. Zu dieser Zeit hatten wir immer mind. 20kn Wind und die Spitzen gingen schon auf 30 kn. Mit dem neuen Kurs 160 Grad ohne Großsegel und mit gerefftem Vorsegel ging es weiter mit 5-7kn Fahrt und jetzt mind. 25kn Wind. Die Najad lag gut surfte stabil die Welle herunter welche jetzt auch schon 2-3m Höhe hatten. Die Entwicklung des Wetters ging leider weiter und erreichte gegen 02.00 Uhr den Höhepunkt. Wir hatten nur noch Wind 30-35kn mit dem Spitzenreiter 38kn dazu 5-6kn Fahrt bei 1004hPa zu einem Ziel, was zu diesem Zeitpunkt noch weit und nicht fest stand. Gegen 05.00 Uhr gingen der Wind zurück auf 20-27kn wobei es immer noch einmal eine Böe gab. Doch wichtiger war unser Ziel geworden. Die Insel Anholt hat auf ihrer Ostseite einen gut geschützten Hafen. Wir mussten ihn kriegen, denn sonst können wir durchfahren bis zum Festland. Das Problem war die Höhe zu halten um dicht heranzukommen, denn das letzte Stück müssen wir mit dem Motor gegenan. Doch das würde ich nie bei einer hohen Welle machen. Somit stand fest, an der Insel vorbei unter Land und dann mit Motor hinein. Als wir um 08.00 Uhr in der Abdeckung standen musste nur noch der Motor starten und arbeiten. Bei einem neuen Schiff, weiß man ja nie ob alles funktioniert. Doch meine Befürchtungen waren umsonst. Wir liefen bei kleiner Welle zügig und genau in den Hafen wo wir Platz fanden und gegen 08.45 Uhr fest vor Leine lagen. 110sm in 21 Stunden bei diesem Wetter halte ich noch für ein gutes Etmal. Erst einmal schlafen stand auf dem Plan und dann in den Tagesrythmus kommen. Essen, Spazieren gehen, Boot fertigmachen für den nächsten Tag. Es soll ja um 06.00 Uhr wieder weiter gehen.
Danach in die Falle und der Wecker klingelt. Verdammt schon wieder Zeit zum aufstehen. Es ging um 07.00 Uhr los und die Bedingungen hatten sich erheblich verbessert. 1014hPa, 5-12kn Wind brachten uns 5-6kn Fahrt bei 200 Grad. Mein geplantes Ziel war die Insel Samsö. Es sollte ein arbeitsreicher schöner Segeltag werden. Der Wind blieb leider aus SW-Richtung wo wir auch hin wollten aber mit 18-23kn ließ er ein schnelles segeln zu. Konzentriert einen hohen Kurs an der Kreuz zu halten ist richtige Arbeit. Dazu kommt das Einreffen / Ausreffen sowie das Ausweichen von dicken Pötten. Den ganzen Tag ging es so weiter bis endlich die Insel in Sicht kam. Ich entschied mich für die Leeseite um am nächsten Tag einen guten Absprung in Richtung Kleiner Belt zu haben. Auf der Insel gibt es genug Häfen um unterzukommen. Unseren erreichten wir gegen 21.00 Uhr bei 1010hPa nach 14 Stunden und 75sm. An den Steg und ein Bier aufgemacht. Essen, schlafen und an morgen denken denn um 06.00 Uhr klingelt der Wecker.
Er tat es auch, doch im Hafen hatten wir schon 23kn Wind aus SW und da wollten wir hin. Der Wind drehte über Nacht von S auf SW und somit war unser Ziel sehr sehr weit weg. Es konnte doch eigentlich nur besser werden und so entschloß ich mich zu warten wie sich das Wetter einstellt. Gegen 09.00 Uh dann Leinen los bei 15-20kn Wind und 1007hPa. Unser Kurs war Süd um eine Möglichkeit zu haben, nach dem Freisein von der Insel ein Ziel anzulaufen. Es war Samstag und wir hatten noch 30 Stunden Zeit was eigentlich reichen müsste. Um 10.15 Uhr dann die Entscheidung – wir gehen durch den Großen Belt – Und dann entlang der Insel Langeland zum Eingang der Ostsee. Mit guten Winden und prima Stimmung Richtung Brücke, welche wir gegen 14.00 Uhr erreichen und ohne anzustoßen unterquerten. Auf der Nordspitze Langeland gibt es einige Untiefen welche zum Teil noch von den Bauarbeiten herrühren. Bis 19.30 Uhr segelten wir die Küste entlang um dann in einer Buchen den Anker auszuprobieren. Ankermanöver, macht Spaß und wir konnten zum Abend essen und verschnaufen. Aber 30 min später ging der Anker wieder hoch weil wir wussten, der Wind würde gegen Mitternacht ganz abnehmen. Wir hatten während unserer gesamten Fahrt wieder Kontakt zum „Besten Wettermann „ den ich kenne. Auf Heinz Klein ist verlass genau wie auf seine Printen als Aachenen Printenbäcker. - Aachener Spezialitäten "Printen" Seine Daten stimmten diesmal und leider auch in Bezug auf die Flaute in der Nacht. Als wir um 02.00 Uhr um die Spitze Langeland`s kamen und das Leuchtfeuer Kelsnor querab hatten, ging es in die Ostsee. Hier ist die Navigation noch einmal anspruchsvoll. Wenn aber die Kreuzungen überfahren sind, geht es ruhig und wie auf Schienen in Richtung Kiel. Bei niedriger Umdrehung schob uns der Flautenschieber genau in die Einfahrt von Kiel. Hier war natürlich der Arbeitsbeginn des NOK sehr spannend. In 20min Abständen kamen uns immer gleich 4-5 große Pötte entgegen. Gleichzeitig wollten andere dorthin und kamen von hinten auf. Um 05.30 Uhr standen wir quer vor der Hafeneinfahrt Laboe und brauchten nur noch Reinzugleiten. Nach dem um 05.45 Uhr die Leinen fest waren ging es sogleich ins Bett um gegen 09.00 Uhr wieder raus und Yacht aufräumen. Auto beladen und dann hieß es für mich Abfahrt nach Haus. Rudi blieb noch eine Nacht und konnte sich mit der Werksvertretung über die Probleme der Fahrt unterhalten. Nach 281sm in 93Stunden hatten Rudi und ich seine neue Najad 332 „ KIR ROYAL „ von Schweden nach Deutschland überführt. Mein
kurzes Fazit: Für Rudi seine Absichten die Ostsee unsicher zu machen eine geeignete Yacht. Mit kleiner Crew ist die Najad jederzeit sicher zu segeln und ich kann jedem empfehlen mal einen Probeschlag zu machen. Bis die Tage Burkhard |