Das Rote Meer ist nicht ROT


Wenn schon einmal die Chance besteht, die Gegend kennen zu lernen, dann doch bitte richtig, auch wenn die Zeit dafür sehr eng geschnitten war.
Mit dem Flieger von Leipzig nach Hughada und das schon morgens um 03.00 Uhr, kling blöd ist aber so.Von hier mit dem Bus nach Safaga eine Hafenstadt, die man nicht gesehen haben muß. Aber da alles klappte war ich um 09.30 Uhr schon vor Ort und konnte auf Schiffssuche gehen. Gefunden habe ich auch etwas. Die SAP lag fest am Kay und wartete schon. Was war das Ziel; viele sm und dabei noch die geschichtsträchtige Gegend erkunden.

Los ging es mit Richtung NO quer über das Rote Meer nach Jordanien. Nach der Einfahrt in den Golf von Aquaba kommt auf dem linken Ufer Israel in Sicht. Jeder weiß, hier ist es nicht immer so friedlich, wie es gerade aussah. Mit genügend Abstand zogen wir unsere Bahn bis zur Hafenstadt Aquaba (gespr. Akaba).Das erste was hier auffällt, ist ein Fahnenmast, der eine Höhe von 50m hat und eine Flagge trägt, die 20mx10m in den Maßen hat. So etwas hatte ich noch nicht gesehen. Sie wiegte sich langsam  im Wind und zeigte jedem Ankömmling stolz ihre Farben. Nach dem Festmachen, gegen 05.00 Uhr am Montag kurze Erholung und weiter mit dem Bus zur Felsenstadt Petra.  Das Besondere an Petra ist, das hier eine Stadt aus dem Fels gehauen wurde. Nicht ein Gebäude wurde auf herkömmlich Art, Stein auf Stein, errichtet. Aus dem festen Bergmassiv wurden die Hohlräume herausgehauen. Wer denkt, es handelt sich hier um Höhlen der irrt gewaltig. Ganze Prunktbauten über drei, vier Etagen sind hier entstanden. Sehr viele dieser Tempelanlagen sind auch heute 3000 Jahre später noch gut erhalten. Der Felsenkessel und die Schluchten in der Umgebung, welche nach den Trümmern der Felsenstadt führen, tragen gegenwärtig die Bezeichnung des Wadi Musa oder "des Mosestales". bereits in der Bibel geschieht der Stadt Erwähnung, denn unter den jüdischen Königen erscheint Sela, d.h. "die Felsenstadt", als der Hauptort der Edomiter. Erst durch zwei deutsche Forscher  Namens, Seetzen und Burckhardt, wurde sie gleichsam wieder entdeckt und seitdem nicht selten von Reisenden aller Nationen besucht, welche auf ihrer Fahrt vom Sinai nach dem heiligen Lande das Wadi el Araba durchziehen, um die Ruinen der alten Felsenstadt in Augenschein zu nehmen.An der Westseite des Beckens, durch welches der von Oleandergebüschen eingefaßte "Mosesbach" seine nasse Straße dahinzieht, erhebt sich, von der südlich gelegenen Akropolis beherrscht, das sogenannte "Schloß Pharaos" oder das Kasr Firaun. In der Nähe des eben beschriebenen Denkmales öffnet sich nach Süden hin ein Längstal, durch welches der Mosesquell dahinfließt. Es ist das Tal des Wadi es Sik, an dessen breitester Stelle eines der merkwürdigsten Denkmäler von Petra, das dem Gesteine abgewonnene Amphitheater der Stadt, gelegen war.
Doch ist es mir nicht möglich, näher auf alle Besonderheiten ein zugehen.


Felsenstadt PETRA  - Schatzhaus -

Nicht nur die Stadt allein ist was Besonderes. Auch die Nähe zu den Golanhöhen in Israel oder zur Wüste Wadi Rum. Eine Wüste aus Stein und sehr feinem Sand. Sie strahlt das Licht in verschiedenen Farben zurück. Selbst Hollywood ist auf sie Aufmerksam geworden. Der Film Lawrence von Arabien mit Peter O`Toole in der Hauptrolle wurde hier gedreht. Es ist schon ein besonderes Erlebnis, mit dem Jeep über die Sandpisten zu preschen und dabei die sich ständig verändernde zerklüftete Landschaft mit den zum Teil äußerst bizarren Berg- und Felsformationen vorbeiziehen zu sehen. Die Wüste Wadi Rum ist seit 3000 Jahren bewohnt und wurde auch als Reiseroute benutzt. Dies belegen thamudische Inschriften, nabatäische Wasserleitungen und verschiedene andere Spuren. Naturliebhabern bietet sich im Frühjahr ein ganz besonderer Anblick. Mehr als 2000 Arten von Wildblumen überziehen die Wüstenlandschaft mit ihren Blüten: Rote Anemonen, Mohnblumen und die schwarze Iris, Jordaniens Nationalblume.

Kamelspuren im Wadi Rum.               Kamelritt im Wadi Rum.

Foto:FVA Jordanien

Für alles hatten wir nur einen Tag Zeit, was natürlich viel zu wenig ist. Trotzdem war es Interessant und für mich reicht es. Ich habe es gesehen und muß nicht noch einmal in die Wüste.Es hieß Leinen los am Montag Abend und Kurs durch den Golf von Aquaba ins Rote Meer zurück um dann gleich rechts ran an den Sinai. Ein guter Hafen oder besser eine bessere Mooringanlegestelle ist der Westhafenbereich von Sham el Sheikh. Hier, wo Einheimische ihre Ausflugsboote festmachen findet man ein freies Plätzchen. Erholung stand auf dem Plan. Einige machten sich mit dem Bus auf den Weg zum Katharinenkloster und Mosesberg. Doch jeden Tag Streß wollte ich mir nicht antun.Es ging ja auch wieder weiter in Richtung Suez. Hier kamen wir auch am Mittwoch an und nahmen die Strapazen auf uns, mit dem Bus nach Kairo zu fahren. Die Pyrmiden von Gizeh stehen noch. Ich habe sie gesehen und berührt. Auch der Sphinx steht noch.Seit mehr als vier Jahrtausenden ragt die Sphinx aus dem Sand der ägyptischen Wüste. Die Figur ist ca. 73,5 m lang, 6 m breit und ca. 20 m hoch. Allein die Vorderpfoten haben eine Länge von etwa 15 m. Farbreste am Ohr lassen darauf schließen, dass die Figur ursprünglich bunt bemalt war. Sie wurde aus dem Rest eines Kalksteinhügels gehauen, der als Steinbruch für die Cheops-Pyramide diente. Neben der Sphinx wurde ein Tempel errichtet, der mit dem Taltempel der Chephren-Pyramide fast exakt in einer Linie liegt. Thutmosis IV. errichtete zwischen den Pranken der Sphinx eine Traumtafel, deren Inschriften aus seinem Leben berichten.

Leider ist es Besuchern nicht möglich, diese geschichtsträchtigen Objekte in Ruhe zu genießen.Zu jedem Zeitpunkt wird man von Einheimischen umringt und genötigt, etwas zu kaufen. Tücher, Postkarten, kleine Pyramiden und Fotoplätze werden einem aufgeschwätzt.Wer nichts zum anbieten hat fragt nach Bagschich – Trinkgeld, was man auch nicht geben kann, denn dann kommt der ganze Rest der Truppe und will auch was.Doch nach einer Stunde hat man alle „Steine“ gesehen und wir machten uns auf den Weg zum Ägyptischen Museum. Hier ist die Ägyptische Geschichte auf zwei Etagen zusammengefasst. Das Ägyptische Museum sei jedem Kairo  Besucher empfohlen, der sich für die alte Ägyptische Kultur interessiert. Es befindet sich im Stadtzentrum von Kairo, in der Nähe des Midan Tahrir. Da die Ägypter eine der ersten Hochkulturen der Menschheit waren, haben sie in der Weltgeschichte einen bedeutenden Platz und ihre alten Reichtümer und Überlieferungen sind von unschätzbarem Wert. Das Ägyptische Museum beherbergt viele jahrtausendealte Schätze der Pharaonen. Ein absolutes Highlight ist sicherlich die Sammlung aus dem Grab von Tut Anch Amun. Tut Anch Amun bestieg schon als Kind (wahrscheinlich im Alter von neun Jahren) den Thron, verstarb dann aber, noch bevor er 20 Jahre alt war. Obwohl Tut Anch Amun keiner der bedeutenden Pharaonen wie zum Beispiel Ramses II. war, stellte der Fund seines Grabes ein sehr denkwürdiges Ereignis dar. Das Grab des jung gestorbenen Pharaos wurde im Tal der Könige verschüttet und erst im Jahre 1922 von Howard Carter entdeckt. Es ist das einzige Pharaonengrab, welches nicht von Grabräubern entdeckt und ausgeplündert wurde. In dem Grab fand man unglaubliche Schätze wie beispielsweise die goldene Totenmaske des kindlichen Pharaos. Diese Schätze sind heute im Ägyptischen Museum ausgestellt.

Goldener Sarkophagdes Tut Anch Amun

Ägyptische Museum in Kairo

 

Außerdem kann man im Ägyptischen Museum viel über die einzelnen Dynastien der ägyptischen Pharaonen erfahren. Mit den verschiedenen Pharaonen kam es in Ägypten mehrmals zu einem Wandel des Glaubens und der angebeteten Götterwelt. Während die ersten Dynastien der Pharaonen eine Götterfamilie mit zahlreichen Göttern für die verschiedenen Bereiche verehrten, an deren Spitze der Göttervater und Sonnengott Re stand (später auch Amun genannt), nannte Echnaton den Sonnengott in Aton um und erklärte ihn zum einzigen Gott. Er ließ alle anderen Götter entfernen und die Priester verfolgen, die seiner Lehre widersprachen. Nach dem Tod von Echnaton kehrte man aber wieder zum ursprünglichen Glauben und der Verehrung von Re bzw. Amun und den anderen Göttern zurück. Leider gingen in dem Streit um den wahren Gott viele Zeugnisse der Geschichte verloren.  Dennoch bietet das Ägyptische Museum eine unglaubliche Vielzahl an Ausstellungsstücken, die zwischen 5.000 und 1.000 Jahre alt sind. Einen Extraraum nimmt die Ausstellung mehrerer Sarkophage ein. Auch über die Mumifizierung, die Einbalsamierung der Toten, wird einiges erzählt. Außerdem werden in einem Saal verschiedene Mumien präsentiert. Die Ägypter waren wahrscheinlich die ersten, die ihren Toten durch die Mumifizierung der Körper ein Leben nach dem Tod ermöglichen wollten. Später verwendeten auch andere Völker derartige Rituale. Geschichte bewundern macht Spaß, doch wir mussten noch mit dem Bus zurück nach Suez. Straßenverkehr in Kairo ist nicht zu beschreiben, besuch die Stadt selbst und mach dir von dem Wahnsinn ein Bild.

Unser letzte Etappe ging zurück nach Safaga, wo wir nach 800sm ankamen und viel Wasser gesehen hatten.Doch wir waren ein Tag zu früh da. Und so suchten wir jetzt noch eine Beschäftigung. Auf das Wasser nicht noch einmal also ein Ziel an Land gesucht, und auch gefunden.Luxor – hieß unser Wunschtermin. In Safaga fährt jeden Tag um 06.00 Uhr ein Konvoi nach Luxor. Diesem Konvoi schließt sich einfach jeder Bus(kein PKW) an. Das Besondere daran ist, bei Ortsdurchfahrten werden die Nebenstraßen gesperrt und der Konvoi muß an keiner Ampel halten. Nur so ist es möglich die 350km in kürzester Zeit zu schaffen. Der gleiche Konvoi fährt punkt 18.00 Uhr in Luxor wieder ab nach Safaga. Also einen Bus gesucht und die Tour mitgemacht. – Nicht noch einmal –

Um am Terminal pünktlich zu sein, denn gewartet wird nicht fuhren wir schon um 05.15 Uhr los und reihten uns im Konvoi ein. Die Fahrt selbst dauerte bis 11.00 Uhr und hatte nur einen Toilettenstopp. Ich schätzte die Anzahl der Busse auf mind. 50 Stück. Vorweg ein Jeep mit Funkanlage und SMG und hinterher das gleiche. In Luxor teilten sich die Busse zu den einzelnen Höhepunkten.

Tal der Könige  -  Tempel der Hatschepsot  -  Tempel von Karnak  -  Tempel von Luxor

Die Organisation klappte hervorragend. Durch dieses Karussell  und dem Ablaufplan gab es nirgends Wartezeiten oder eine Überfüllung. Wir fuhren in der oben erwähnten Reihenfolge die Sehenswürdigkeiten von Luxor ab. Dazwischen gab es noch einen Essen- sowie ein Busstop beim Kollos von Memnon. Im Tal der Könige sind 64 Gräber gefunden wurden, wie viele es noch gibt, wissen die Fachleute selber nicht. Doch gab es in den Dynastien 7-9 innerhalb von 70 Jahren auch 70 Pharaos und die müssen auch irgendwo liegen. In zwei Gräbern war ich drin und war über den guten Zustand erstaunt.

 

 

Etwas besonderes ist auch das Grab von Tut Anch Amun. Es wurde durch einen Zufall gefunden und liegt unter einem Grab eines anderen Pharaos., schlau. Dadurch gibt es wenigstens eine Grabkammer, welche nicht geplündert wurde. Tutu war ein junger König und noch nicht mit den Reichtümern ausgestattet. Doch die Funde lassen darauf schließen was Pharaos in den Gräbern hatten die 20 und mehr Jahre regiert hatten. Doch jetzt er’s einmal in ein Kaffe und von der Wärme des Tages erholen. Wo geht das Besser als im Straßenkaffe mit Wasserpfeife.

Der Tempel der Hadschepsot ist sehr geräumig angelegt und bietet nebenan noch weitere kleinere Tempel, die noch gar nicht erkundet sind. Es finden dort ständig Ausgrabungen statt.

Hatschepsuttempel

Auch hier sind Straßenhändler ständig an unserer Seite und bieten das gleiche an wie überall. Einige verschenken es und gehen für ein paar Minuten weg. Kommen dann wieder und wollen auch was geschenkt haben, da man ja Freund ist. Geld ist das beste Geschenk. Oder eine andere Variante von Geschäften ist Geldwechsel. Euromünzen gegen Scheine. Die Einheimischen bekommen die Münzen nicht auf der Bank
in LE getauscht. Doch zähle nach was sie geben und was sie sagen. Es stimmt nicht überein. Der Bus fuhr  zum Essen und danach ging es zum Tempel von Karnak und Luxor.Es sind schöne und große Bauten wo man eigentlich mehr Zeit bräuchte um alles zu sehen.

 

 

Luxortempel bei Nacht ist wunderbar. Ich konnte ihn in der Dämmerung sehen und stelle ihn mir bei Nacht noch schöner vor. Doch unser Konvoi ging wieder in die Spur und verpassen wollten wir ihn nicht. So waren wir um 22.00 Uhr wieder in Safaga mit viel en Eindrücken.

Es war Samstag Abend und die letzte Nacht wurd noch einmal kurz. Der Sundowner schmeckte und für Sonntag stand klar Schiff und Rückreise auf den Plan. Leider mußten wir Vormittag raus aus der Koje und der Flug ging erst 19.00 Uhr von Hughada. Der alte Hafen bot auch nichts zum ansehen und machte den Abschied einfach. In Hughada noch ein wenig bummeln und Souvenirs kaufen um dann pünktlich abzufliegen und am Montag um 01.30 Uhr wieder in der Wohnung zu sein. Nach ein paar Stunden Schlaf fing um 06.00 Uhr wieder der Alltag an. Es gab keinen Erholungstag sondern es ging wieder auf Schicht.

Bis die Tage
Burkhard