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Am Samstag dem 24.05. war es soweit, der Cap sollte ausgesegelt werden und am Start warn 24 Najadyachten aller Größen. Von 50 Fus bis 32 Fus waren alle vertreten. Nun muß man wissen, das dies keine "normale" Regatta ist. Es geht hierbei um sehen und gesehen werden. Neue Kontakte zu knüpfen und alte Seilschaften neu zu schnüren. Gestartet wurde im Kängeruhstartsystem, der langsamste zuerst und dann der Reihe nach bis zum schnellsten oder vom kürzesten bis zur längsten Yacht. Somit stand fest, wir sind die zweiten am Start nach deiner "320" kam unsere 332 von Rudi dran. Im Umkehrschluss bedeutete es auch wir kämpfen um den vorletzten Platz. Hinzu kam noch das viele mit Spie oder Blister fuhren ohne einer Zeitberechnung. Wie gesagt Spaß haben war angesagt und um es vorweg zu nehmen, es war unterhaltsam und gemütlich, eben eine richtig nette Najadfamilie. Rudi war zum zweiten Mal dabei genauso wie Monika. Ich hatte meinen ersten Auftritt und fand die Veranstaltung auch freundschaftlich. Zum Geschehen selbst, die Kir Royal von Rudi musste erst einmal von Neustadt nach Laboe gebracht werden. Dafür trafen wir uns am Donnerstag Abend und legten am Freitag um 0630 Uhr ab. Bis zur Insel Fehmarn ging es hart am Wind auf der Kreuz gen Norden. Hier an der Brücke kam dann der angenehme Teil, Wind von achtern mit Schmetterling in Richtung West. Es dauert aber, ehe man dann am Leuchtturm Kiel ist. Nach 13h waren wir da und hatten 45sm hinter uns. Pünktlich zum grillen, was der Veranstalter durchführte kamen wir an. Monika, die mit dem Zug anreiste war auch schon da.
Am Samstag dann die eigentliche Regatta bei strahlendem Sonnenschein und Wind von 15-18kn aus Ost. Für alle Teilnehmer gleich gute Bedingungen. Es war ein Dreieckskurs aus vorhandenen Fahrwassertonnen markiert worden. Diese galt es zweimal zu runden.Rudi hatte Monika zur Steuerfrau gemacht und uns zur Winschencrew. Gleichzeitig übernahmen wir noch die "Antreiberfunktion" die wir teilweise überzogen, denn so ernst muss man es hier nicht nehmen. Alle Tonnen wurden der Reihe nach gerundet und eine auch fast getroffen. Nach dem passieren der Tonne erfolgte eine Halse und auf einmal war die Tonne wieder da. Schreck und wo kommt die denn her war die schon immer da? Was folgte war ein riskantes aber erfolgreiches Ausweichmanöver und wir waren nicht mehr im Bann der Tonne. Eine Yacht hinter uns war noch schärfer auf Tonnenkontakt aus. Schon vor der Halse wurde der Spie teilweise aus dem Bergeschlauch herausgelassen und dabei noch die Schoot verloren. Was kam war ein Bild für jeden Segler. Die Schoot bleibt an der Tonne hängen und die Yacht vollzieht ihren Kurs an der gespannten Schoot. Leider wird irgendetwas zu Bruch gehen und die Tonne wird es nicht sein. Das Malheur sehend, kommt eine Yacht zu Hilfe und segelt zwischen Tonne und hängender Yacht hindurch. Erfasst mit ihrem Vorstag die gespannte Schoot und überspannt so die Dehnung woraufhin sich die Verbindung von der Tonne löst. Eine gewagte auber glückliche Rettung, denn sonst würde er heute noch um die Tonne kreisen. Wir waren inzwischen schon auf Zielkurs und hatten noch eine 340 - 345 - 360 Yachten hinter uns.Mit dem 19 Platz von 24 gestarteten kann man also zufrieden sein. Gegen 1600 Uhr waren alle im Ziel und es ging als Konvoi zurück in die Marina. Zwischen uns fuhren während der Regatta und dem Korso Schlauchboote mit Fotographen. Die Bilder wurden uns dann am Abend bei der Siegerehrung gezeigt. Auch gab es ein üppiges und schmackhaftes Essen. Jede Yacht erhielt eine Plakette ohne Angabe der Platzierung, so hat jeder die Möglichkeit in seinem Bekanntenkreis den ersten Platz zu belegen. Gegen Mitternacht ging die Absackrunde zu Ende und für uns hieß es am Sonntag 0800 Uhr beim Frühstück zu sitzen. Lecker bei Eier und Speck und gutem Kaffee, da kommen die müden Geister schnell wieder in Bewegung. Für Monika hieß es Abschied nehmen um den Zug erreichen zu können und für Rudi und mich kam Return to Neustadt.0915 gingen die Leinen los und da der Wind nicht gedreht hatte lagen 30sm bis Fehmarn vor uns die an der Kreuz gesegelt werden mussten. Dazu eine Windwarnmeldung von 1-1.5m Welle bei 6-7 Bft.Doch einer Najad ist das egal. Sie ist wirklich eine seglerisch ausgewogene Yacht die ich bei jedem Wetter vertrauen würde.
Bei
guter Höhe von 30Grad lief sie 4-5kn. Um so näher man der Brücke kommt um so enger das Fahrwasser
und um die Welle. Bis 28kn Wind hatten wir auf dem Zeiger
als wir endlich unter Segeln die Brücke kreuzten. Doch Schreck, was war hier los. Die Welle wurde mit einemmal
hoch wobei 2m normal war. Hier entstand Druck vor der Brücke, da das Wasser
nicht ungestört hindurch kam. Der Tonnenstrich war der rauste Abschnitt unserer
Fahrt. Danach nur unter Groß mit zweitem Reff auf Südkurs bei
halben Wind von 20kn. Auf dieser Seite der Brücke wurde aber Wasser bewegt welches
als lang gezogene Welle unsere 332 ständig beiseite schob. Der Autopilot wurde zur Arbeit verdonnert und mit der Zeit
bekam auch ich Vertrauen in den stummen Kameraden. Er kann nie einer Windfahne
das Wasser reichen, aber das muss er auch nicht wenn er auf Nord- und Ostsee
eingesetzt wird. Trotzdem hat er einen Fehler, er hält viel zu viel vor.
Wenn es nicht stört so wie uns am Anfang, dann los. Nach einer Stunde
löste ich ihn wieder ab, sonst wären wir in Boltenhagen gelandet. Inzwischen
zeigte die Uhr 2200 Uhr und der Wind 12-15kn aus Ost bei 140Grd Kurs. Unruhig wurden wir noch kurz vor dem Ziel, denn hier liegt
Pelzer Haken und dieses Huk wird mit einer Untiefentonne gesichert. Es ist eine
Südertonne aber ohne Beleuchtung. Nach Karte und Kompass fuhren wir vorbei.
Gesehen haben wir sie nicht und getroffen auch nicht. Was dann kommt ist
Alltag. Tonnenstrich Neustadt mit Unterstützung Richtfeuer und dann in den
Hafen. Nach 16h und 65sm Leinen am Montag 0100 fest. Noch ein Absackerbier und ab in die Kojen. Für mich hieß es
um 0615 Uhr auf um mich wieder zu einem Menschen zu modulieren. Zum Glück waren
die Duschen warm und so konnte ich um 0700 Uhr auf "Schicht" fahren.
Bis die Tage Burkhard |