Kroatien


Bora  Bora He  - nicht nur auf Tahiti Bay !!

Zwei Yachten mit 12 Seglern an Bord haben für eine Woche die Inselwelt vor Split durchpflügt und dabei interessante Einsichten in ein Land im Aufbruch erhalten.
Anreise war am Samstag, dem 27.09.08 gegen 16.00 Uhr. Treff ist die Terrasse des Yachtclubs bei einer Schale Gerstensaft. Leider hatte die Besatzung welche mit dem Flieger kamen, 3 Stunden Verspätung. Soviel Bier kann keiner trinken, so das wir uns schon auf den Weg zu unserer Yacht machten. Übernahme ein wenig zu ordentlich im Vergleich zu Vercharterer die es nicht ganz so ernst nehmen. Wir haben sogar die Tassen gezählt. Macht nichts, wenn dadurch Unstimmigkeiten ausgeräumt werden. Alles vorhanden und auch bei der Rücknahme alles klar. Auch die zweite Besatzung unter Ingolf Müller hatte keine Probleme. Somit stand einem Start am Sonntag früh nichts im Wege. Kurz noch die Hafenlokalitäten unsicher machen und erste Kontakte zwischen den Mannschaften herstellen.
Es ist Sonntag und der Wind kommt mit 22kn aus Nordwest bei 1015hPa und unser erstes Ziel ist die Bucht von Necujam auf der Insel Solta. Eine angenehme Überfahrt um jeden Mitsegler an die Yacht zu gewöhnen.
Nach 23sm gegen 1530 Uhr ging es in die Bucht und unter Anker wurde festgemacht. Peilungen stehen und das ausschiffen der Mannschaft beginnt. Alle runter zur Inselerkundung bis auf den Skipper. Die Gummiente hat sich ganzschön verbogen um die Truppe an Land zu bringen. Inzwischen kommt auch Zarko in die Bucht und macht fest. Baden, tauchen und Umwelt erforschen stehen auf dem Plan. Zarko ist unser Schwesterschiff unter der Führung von Ingolf Müller. Auch hier sind sechs Personen an Bord mit großen Erwartungen was die Adria zu bieten hat. In der Nacht geht der Wind auf 24kn und ändert um 180 Grad die Richtung. Damit sitze ich draußen und schaue in die Nacht und habe unseren Hintermann im Auge. Der Abstand täuscht gewaltig aber der Anker hält. Noch mal Peilungen gemacht und danach unter Deck zum schlafen. Unser Nachbar merkte erst am nächsten Morgen er hat das Fischernetz am Anker. Wirklich große Freude bei den Fischern über den „Ankerfisch“. Um 0915 heißt es für uns Anker auf bei 1012hPa und 10kn Wind aus Nord. Heute machen wir nur einen Sprung auf die Insel Brac zur Hafenstadt Milna. Hier gehen wir achteraus an die Stadtpier genau vor der Kirche. Die wird uns ab nun jede Stunde auf ihr Vorhandensein hinweisen. Auch das wecken am nächsten Tag gegen 0600 Uhr wird sie übernehmen. Gabi hat mitgezählt es waren 105 Schläge, super. Doch bis dahin werden wir noch die Stadt erkunden und die Lokalitäten testen. Auf meinen Vorschlag zur Wanderung gibt es lauten Zuspruch – diesen Weg kurz zu halten. Was wir auch machen, doch ein Gipfel zur besseren Einsicht muss sein. Danach in die Hafenkneipe und einen richtigen Wanderschmaus zur Stärkung nehmen. Dann gibt es Freizeit bis zum Abendessen, welches wir im Marinarestaurant einnehmen werden. Dort wurde ein Tier am offenen Grill vorbehandelt. Jürgen sein Kennerblick "Schwein am Spieß". Wird immer gerne gegessen also zum Abend hin und es war Lamm. Somit musste bei allen außer Jürgen die Speisekarte her. Trotzdem, klasse Essen und ein super Blick über den Hafen. Am nächsten Tag dem Dienstag ging es 0950 Uhr bei 1012hPa und 3-7kn Wind aus West los. An segeln war kaum zu denken, doch wir hatten Zeit und so ging es mit 2kn über Grund zum Ziel der Insel Hvar. Hier gibt es eine traumhafte Bucht mit Steinmole.  Gilt noch als Geheimtipp und auch das Essen vom Fischer Bojan ist ein solcher. Ich hatte per Telefon angefragt ob er 12 Personen satt bekommt. Ja, es gibt Fisch und Fleisch im Angebot dazu Wein und Vorspeise. Das alles privat auf seiner Terrasse frisch zubereitet. Somit ging es zur Bucht Stiniva wo wir gegen 1400 Uhr ankamen und an der Mole festmachten. Dann war baden angesagt. Es wurde getaucht und Wanderungen in die Umgebung unternommen. Pünktlich zum Essen saßen wir glorreichen 12 auf der Terrasse und es wurde uns der rohe Fisch gezeigt, der bald  zubereitet zu uns zurück kam. Obenauf ein Hummer der sich rot schämte. Geschmeckt hatte es allen, doch der Wein stieg einem schon zu Kopf. Zurück in den Booten ging es noch auf ein letztes Bier. Hier zeigte Ingolf uns seine Künste auf der Gitarre. Es ist nur Schade, das keiner richtig Textsicher war. Aber wem stört das wirklich? So wurde noch eine Stunde drangehangen und danach ins Bett. Am nächsten Tag trennten wir uns. Ingolf wollte um die Ecke zur Stadt Hvar und wir weiter nach Vis und zu der weltberühmten blauen Grotte von Bisevo die 3sm von Vis entfernt ist. Zum Abend ging es zurück nach Vis zum Hafen Komiza. Die Leinen gingen um 0630 Uhr los und draußen vor der Bucht erwartete uns der Sonnenaufgang. Gleich danach noch ein Delphin der unter uns durch schwamm und die Stimmung war gut. Bei 1014hPa und Wind aus Süd mit 8kn wurde „Schmetterling“ gesegelt. Später dann kurzzeitig alles runter wegen Windmangel und dann wieder rauf bei 12kn und am Ende wieder runter. Nach 32sm gingen wir in den Hafen von Komiza und wurden vom Hafenjungen gleich wieder losgeworden. Nicht lange nachdenken über diese "Götter der Spundwand". Kurve fahren und neuen Anlauf für das Anlegen. Die Stadt ist gemütlich hergerichtet. Kleine Bars sowie Einkaufsmöglichkeiten sind vorhanden. Die Mädels gingen Schoppen, Jürgen an den Strand und Bernd und ich erst einmal Kaffee trinken und dann ein großes Eis. Geschmeckt hat es zwar nicht aber was macht man nicht alles für den Aufbau einer Konsumgesellschaft. Der Abendspaziergang wurde noch einmal richtig toll. Wir fanden eine Tränke am Ufer für das letzte Glas Wein. Super Fleck und bei lauen Temperaturen ein gelungener Abschluss von Komiza. Am Donnerstag nach dem Aufstehen dann die Meldung Bora ist wieder da. Bei 1012hPa hatten wir im Hafen schon 20kn Wind und das hinter dem Berg. Aber ab jetzt ging es in Richtung Ziel und so wurden um 0950 Uhr die Leinen gelöst und es ging Nordwärts. Wir machten herrliche 23sm in Richtung Brac und wollten dann in Milna tanken. Das klappte auch alles doch der Stadthafen war voll und so ging ich raus in den Sporthafen. Hier gab es noch Plätze am Steg. Doch anstehen war angesagt und der vor uns hatte Schwierigkeiten sein Boot in die hole Gasse zu bekommen. Auch mir geht der Raum aus und so muss ich noch einmal raus und Anlauf nehmen. Dann liegen wir fest und unser Nachbar der kommt ist der Größte. Der Skipper verlässt die Yacht während er auf den Steg zufährt. Hat den Motor abgestellt und wartet auf den Einschlag seines Heckes auf den Steg. Seine Mannschaft weiß gar nicht was Muring ist und wie man sie fest macht. Da kann man nur froh sein wenn einem die Yacht nicht beschädigt wird. Zum Abendessen baute Jürgen und Bernd den Grill auf und Fleisch und Bier schmeckt jedes Tier, also auch uns. Prost !! Doch im Stockdunklen grillen ist nicht einfach. Essen muss man ja auch noch. Dafür konnten wir die Raumstation ISS beobachten wie sie von einem Versorger verfolgt wurde. Ein super klarer Himmel und dieses Schauspiel war klasse. Doch es wurde kälter und die Frostbeulen kamen langsam hervor und so wurde abgebaut und das letzte Glas Wein im Schiff genommen. Es ist Freitag der letzte Segeltag. Heute geht es zurück in den Hafen von Split. Um 0930 heißt es bei 1015hPa und 18kn Wind aus NW Leinen los. Nach dem frei werden gingen die Segel hoch und vor uns lag eine Kreuz von 5 Stunden bei Winden von 22kn – 36kn aus NW. Obwohl die Segel kleiner wurden, wurde die Stimmung an Bord größer. Keine Seekrankheit und Unwohlsein gab es in der Mannschaft. Bei Lage ein schönes Gefühl und wie liefen wie auf Schienen. Die Wendemanöver klappten super. Die Woche Training machte sich bezahlt. Bis zur Einfahrt der Bucht von Split konnten wir segeln, dann ging der Motor an und schob uns in den Hafen. Leinen zum letzten Mal fest und anmelden für die Rücknahme der Yacht. Gegen 1700 Uhr alles erledigt und ab in die Stadt um sich Kulturstätten einzuverleiben. Gegessen wurde auch gleich auf dem Marktplatz und das letzte Bier gab es bei uns. Unser Schwesterschiff Zarko war schon vor uns in Split eingelaufen und kam zum letzten Glas rüber. Doch diesmal merkte man eine gewisse Müdigkeit. Die Woche hat Spaß und Kraft gekostet. Es ist Samstag 0915 Uhr und alle Taschen sind im Auto verstaut. Abfahrt nach Sebenik um die Wasserfälle von Krk noch anzuschauen. Ein Abstecher der sich lohnt. Hübsch gelegen und gepflegt weckt eine Wanderung Begeisterung. Danach trennten wir uns. Jürgen, Gabi, Silvia und Bernd fuhren ohne große Unterbrechungen zurück. Simone und ich bis Werfen und dann Abendessen und schlafen. Am Sonntag dann gegen 0700 Uhr weiter nach Hause. Ein schöner Törn ging zu Ende und Kroatien hat bestimmt noch viel zu bieten.

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Bis die Tage
Burkhard

 

 Bericht von Ingolf Müller Skipper der Zarko