Himmelfahrt 02.06. - 05.06.11 ab Marina Neudorf

 Tolle Kerle on Tour   -   Rund Rügen in drei Tagen

Treffen sich sechs Mann um zu einer Truppe zu werden. Am Ende Sechs Tolle Kerle die in kürzester Zeit die Insel Rügen umrundet haben.
Ulf, Andre`, Rene`, Michael, Karsten und ich lösten die Leinen am Himmelfahrtsdonnerstag um 0715 Uhr in der Marina Neudorf um mit einer Bavaria 37 Rügen von allen Seiten zu sehen.
Erster Höhepunkt ist die Ziegelgrabenbrücke, die durch ihre Öffnungszeiten ein kleines Fenster setzt. Für uns nur die Chance um 0820 zur Durchfahrt vor Ort zu sein. Wir waren pünktlich und Andre` brachte uns durch die wartenden Yachten sicher hindurch.
Auf der anderen Seite liegt Stralsund, eine schöne Stadt auf jeden Fall aus der Ferne und bestimmt auch schön beim durchfahren. Dann raus aus dem Hafenbereich und Segel hoch zum kreuzen. Bis 1130 Uhr ging es jetzt im Kreuzgang in Richtung Nord. Erstes Ziel war der Ort Vitte auf Hiddensee.  Ein etwas kürzerer Schlag um rechtzeitig am Bierhahn zu sein und die kleine Nachbarinsel zu erkunden.
Jeder gab sich mühe um die Yacht am laufen zu halten. Nebenbei ein wenig Seemannschaft und Tonnennavigation. Ausflugsdampfer kamen  mit großem Helau vorbei und die Dänische Marine kreuzte unseren Weg. Das Wetter war traumhaft und sollte bis zum Schluß auch bleiben. Bei 1033hPa und Wind von 12kn aus NW kamen schon die ersten Sonnenblocker zum Einsatz. Leider wird das innere Fahrwasser querab Hiddensee sehr eng und danach sofort flach. Hier gab es dann nur noch den Motor mit teilweiser Unterstützung durch das Vorsegel. Außenrum wäre besser, doch wir hatten Himmelfahrt und der Andrang nach Hiddensee ist groß.
So kamen wir gegen 1300 Uhr im Hafen an und hatten einen Boxenplatz. Den Törn außenlang zu machen hätte gut 4h länger gedauert und der Liegeplatz wäre in Gefahr. Es gibt wenige Boxen mit einer Wassertiefe von 1,60m  und somit ging es innen lang. Die Anlage ist einfach gehalten und Kosten entstehen für alles extra. Wir machten einen schönen Ausflug über die Insel.
Gasthaus – Strand – Gasthaus – Yacht – Gasthaus  Alles zu unserer Zufriedenheit.

Am Freitag dann früh um 0845 Uhr Leinen los und vorsichtig wie die Igel im Tonnenstrich raus zwischen Hiddensee und Rügen. Ziel war Saßnitz mit Stopp bei Kap Arkona. Bei 1031hPa und 10kn wind aus Nord sehr gute Bedingungen. Unter Vor- und Großsegel ging es mit 4kn durch das Wasser und jedem bekam die Fahrt bis hierher gut. Doch das änderte sich als wie nördlich von Rügen waren. Der Wind war ein wenig eingeschlafen und das alte Wellenbild änderte sich in Schwabbelwasser. Ohne Richtigen Vorschub kippelten wir von Back- zu Steuerbord und von Heck zu Bug. Das war das Kommando an den Magen ein wenig zu meutern. Drei Mann legten sich lieber hin , zwei waren Müde und schon stand ich mit andre` allein auf Deck. Da hilf Essen, was ich dann auch gleich vorbereitete. Der Geruch machte alle wach und die Stärkung half auch den Problemmagen.
Um 1305 Uhr waren wir querab Kap Arkona und rundeten dieses. Jetzt wurde mit dem restlichen Wind von achtern Schmetterling gesegelt. Dies machte wieder jedem Spaß der an Deck war.

Auf dem Weg nach Süden gibt es den Hafen Lohme, diesen wollte ich mir anschauen und so gingen wir rein. Wenn er fertig hergestellt ist, bestimmt schön. Doch jetzt bei den Bauarbeiten am Hang und der Geruchsbelästigung durch faulendes Wasser ist er kein Ziel. Um 1550 Uhr ging es raus.

Nun kommen die Kreidefelsen welche von Wasser viel besser zu sehen sind als von Land. Bei 1029hPa hatte wir auch genug wind und kamen schnell vorwärts.  Hier muss nur auf Stellnetze geachtet werden, denn Fischfang ist immer noch eine Einnahmequelle. Dann die Hafeneinfahrt und bitte denkt an die Versandung am grünen Mohlenkopf . Es gab schon genug Festsitzer deshalb einen großen Bogen machen.
Der Hafen hat sich sehr verändert, da in diesem Frühjahr die Stege abgerissen wurden. Es kann nur noch an der Kaiaußenseite  festgemacht werden. Ein paar Boxen dann quer anlegen und gegen Abend wird im Päckchen gelegen. Wir hatte eine Box und somit gut. Doch man läuft um das ganze Hafenbecken um Toiletten und Waschräume zu erreichen. Der Hafen meister sitzt dort auch und er berichtet, das die Stadt zu nächsten Saison eigene Schwimmstege errichten wird. Um 1810 Uhr waren die Leinen fest und los zum Stadtrundgang. Weit gekommen sind wir nicht doch die Fischgaststätte in der Hafenstrasse ist gut.

Das Englische U-Boot haben wir dann doch nicht mehr geschafft. Denn es ging zurück an Bord zu einem zünftigen Pokerspiel. Bei fünf Profis am Tisch hatte ich keine Chance aber Spaß hat es gemacht. Um Mitternacht dann Singen denn Karsten hat heute am Samstag Geburtstag. Es klang nicht gut doch dafür aus vollen Herzen. Jetzt kam noch Rita an Bord. Eine 1,58m kleine farbige schielende Frau. Sie brachte Stimmung an Bord und Karsten war schon irritiert.

Doch auch die Nacht geht zu Ende und am Samstag um 0920 Uhr waren die Leinen los und es ging nach einer Hafenrunde hinaus um den Kaffe auf der Insel Ruden einzunehmen. Bei 1024hPa und 10kn Wind aus Ost wieder sehr gute Bedingungen. Es kommen die Seebäder Binz, Sellin, Baabe und Göhren welche vom Wasser aus herrlich anzusehen sind.

Ja und nun die Ansteuerung des Ruden. Unser Navigator Ulf nahm sich die Arbeit an und brachte uns bis hin. Jetzt hineinsteuern und auch das klappte bei Ihm bei Strömung querab. Drinnen ist alles ruhig aber voll. Es lagen schon viele und ein Päckchen ging nicht. Viele kleine Yachten und der einzige der uns aufnehmen konnte hatte Stress mit sich selbst. Als rüber auf die Leeseite, denn dort waren wir allein und hatten eigentlich den besten Platz. Leinen fest von 1510 Uhr bis 1600 Uhr. Es ist hier nichts los und das kannst Du wörtlich nehmen. Naturschutz und somit Zäune und Vorschriften. Am Ende noch ein schneller Aufbruch den die Aufseherin gab Signale.

Nun wieder Tonnenkreuzen aber danach Wasser frei bis zur Einfahrt Strelasund. Schmetterling segeln und das mit Micha einem standfesten Rudergänger. Der Druck nahm weiter ab und lag bei 1020hPa was uns einen schönen Schiebewind brachte. Leider ist dann  im Sund alles vorbei. Er ist winklig und lässt ein Segeln nicht mehr zu. Den letzten Rest unter Motor und um 2112 Uhr waren die Leinen fest in der Marina Neudorf. Nach 178sm an drei Tagen ging Rügen rund zu Ende.

Bis die Tage
Burkhard