Kroatien im Frühjahr klingt nach 25Grad. Irrtum, wir hatten 15Grad und waren damit noch zufrieden. Deutschland liegt unter Tiefdruckeinfluss und es regnet ohne Pause. Das Ergebnis wird dann sein, eine Jahrtausendflut. Wir waren ab Sukosan unterwegs, wo das Wetter angenehmer war. Anreise über Graz mit Übernachtung in der Pension Riedl, die ich als Zwischenstopp nur empfehlen kann. Dann durch, wenn man den Weg findet nach Sukosan. Ich hatte kein Navigationsgerät und schon fuhr ich bei der einen entscheidenden Kreuzung in die falsche Richtung. Als dann die ersten italienischen Orte angezeigt wurden war klar, wir sind falsch. Ich suchte einen Schleichweg über die Dörfer die man eigentlich nicht sehen möchte und kam dann zwei Stunden später wieder auf die richtige Autobahn. Bernd im zweiten Auto hatte Pause, er hatte ja auch nur eine Frau dabei, und konnte sich ausruhen doch ich hatte zwei Frauen im Wagen und musste erklären warum Ljubljana nicht auf dem Weg liegen darf. Dieser Ort war auch auf der Rückfahrt das Zünglein an der Waage. Auch hier kam ich vom rechten Weg ab, doch fand ich ihn nach 5km wieder. Frauen, sind Engel.
Ziel war die Insel Zut nach 15sm beim Fischer Brain am Privat Kai. Der Vorteil, keine Liegegebühr. Der „Nachteil“ man geht Essen beim Fischer und seiner Frau. Nach dem ersten Anlegerbier kam das zweite und unsere „Amazonen“ Andrea, Gabi, Simone und Silvia zogen los um die Insel zu erobern. Weit kamen sie nicht, aber Bernd und ich konnten in Ruhe unser Anlegerbier genießen. Sie brachten gleich noch einen Verehrer mit. Der Hund „Wuffi“ vom Fischer war vom Duft der vier so begeistert, das er ihnen folgte, und dabei einen Fisch im Maul hielt.
Das Essen war gut, denn es gab Seehecht und dazu frischen Salat.
Alle Yachten hatten sich hier getroffen und erste Kontakte zwischen den Yachten
kamen auf. Die erste Etappe brachte auch ein erstes Verständnis für die Yacht. Es wird ab
jetzt nur noch eine Art der Bewegung geben, die heizt „kreuzen“. Am Montag dem 27.05. ging die Mooring um 0930 Uhr unter und wir waren frei für die Überfahrt zur Insel Prvic Luca. Ihr Hafen war nach Süden ausgerichtet und hatte ein Bojenfeld in dem wir fest machen wollten. Das geschah um 1620 Uhr. Doch bis dahin stand kreuzen auf dem Plan. Alles gut bei 1013hPa und Wind von 18kn. Doch er sollte im laufe des Tages einschlafen. Dumm war nur, er tat es wirklich. So mussten wir gezwungenermaßen den Motor anschmeißen und das mache ich sehr ungern. Er schob uns nun 90 Minuten in die richtige Richtung und danach konnten wir wieder segeln. Beim ersten richtigen Windzug, ging der Motor aus und die Segel hoch. Es war ein sehr beschaulicher Tag, mit viel Segelverkehr und einer Regatta die wir kreuzten. Ich habe keinen Teilnehmer behindert, aber trotzdem dicht an das Regattafeld herangesegelt. So konnten gute Bilder gemacht werden. Erste Sonderwünsche wurden laut, können wir baden, ja aber das Wasser ist kalt. Keiner konnte sich überwinden hinein zu springen. Können wir was warmes Essen, ja aber der Herd blieb aus. Keiner wollte sich an den selbigen stellen. So gab es Verpflegung erst im Hafen. Die Ankunft in der Bucht brachte sofort die Gummientencrew in Trab. Ausfieren und übersetzen wegen so was Banales wie duschen. Aber wenn man vier Frauen an Bord hat, macht man das schon. Leider waren die Duschen nur auf KALT gestellt. So war auch nur eine Amazone drunter.
Dann Abendessen Schweinslende mit Erdbeerspiegel und Salat. Als Abschluß eine RUM/COLA Fete hintendran. Ein Abend der mit Gewitter und Dauerregen in der Nacht endete. Um Mitternacht stand eine Welle im Hafen auf der hätte ein Surfer sein Spaß gehabt. Doch die Crew schlief und merkte kaum etwas. Von uns fünf Yachten waren wir die einzigen die zum
Wasserfall nach Skradin wollten. Alle anderen Yachten gingen nach Primosten. Nach erreichen der Flußmündung war an segeln nicht mehr zu denken. Trotzdem eine gemütliche Fahrt mit sehr schöner Natur. Ständig kamen wir an künstlich angelegten Muschelbänken vorbei. Doch ist man zu nahe drann, löst sich ein Motorboot vom Ufer. Und um 1220 waren wir fest in der Marina Skradin um dann um 1400 Uhr mit dem Wassertaxi zum Wasserfall zu fahren. Beim Eintritt ist das Taxi incl. und es gibt keine bessere Verbindung. Es besteht die Möglichkeit, sich Räder auszuleihen. OK, das nächste mal. Der Rundkurs durch die Anlage zieht sich und gut besucht war er auch. Auch das baden im unteren Becken war möglich. Der Andrang hielt sich in Grenzen. Mit dem Taxi um 1730 Uhr zurück und dann die Küche eröffnet. Diesmal gab es Gullasch mit Rotweinsauce. Natürlich dann auch noch mit ein paar Flaschen Rotem. Es wurde ein sehr langer und angenehmer Abend mit reichlich Trubel auch am Steg. Die Marina ist laut aber sehr gut eingerichtet. Saubere Waschanlagen und Stege in einem gutem Zustand. Ausschlafen war angesagt und dann ein Bummel durch die Altstadt. Die Festung oberhalb der Stadt wurde erklommen und die Kirchen aufgesucht. Da der Ort sehr überschaubar ist konnten wir um 1050 Uhr die Leinen zu lösen. Wir wussten es noch nicht, doch dieser Tag sollte der Höhepunkt werden. Unterwegs gab es Sekt und der gesamte Vorrat wurde von den Amazonen niedergerungen. Können wir noch hierbleiben wurde der Skipper aufgefordert. Und es wurde die Idee vom Grillen geboren. Fleisch, Grillkohle und Grill hatten wir dabei. Den Ankerplatz mussten wir zwar suchen, doch fanden wir einen so idealen das man auch hier hätte schlafen können. Übersetzen Grill aufbauen und dann Fleisch, Bier, Sekt und ausgelassene Stimmung. Nach drei Stunden ging es wieder Anker hoch und weiter nach Sibenik zum tanken. Auch diese Entscheidung war richtig. Denn wir werden in den nächsten Tagen kaum motoren und sparen uns das tanken am letzten Tag in der Marina. Hier herrscht dann wieder Andrang an der Zapfsäule. Nach dem Verlassen vom Fluß, Segel hoch und ab die Luzi nach Kaprije. Auch hier ins Mienenfeld und somit sicher für den Gute Nacht Sturm der da kommen sollte. Ich nehme es vorweg, er kam. Als wir 1830 Uhr fest an Boje lagen, waren die anderen Yachten aus Primosten schon da. Egal, Küche anheizen und dann den Bierhahn öffnen. Unser Nachbartlieger verliert sein Beiboot, unser Hinterleger haut sich mit seinem eigenen Anker eine Delle in den Steven, Gummientenkapitäne saufen fast ab und neu hereinkommende sind aus dem Formel 1 Zirkus und fangen die Boje im Vorbeigehen und quetschen sich die Finger, doch wir hatten das beste Hafenkino der Welt. Im Hafen gab es Böen von 28kn und die Yachten tanzten den Übergiebmich-Tango. Unser Augenmerk lag nun auf die Versorgung unserer Amazonen. Der Seegang, das gute Essen, der Alkohol (außer ich), taten ihren Dienst. 50% Ausfall weil die Speisen im Körper nicht den richtigen Weg fanden und einfach wie die Tide zurück drückten. Die Mittelbank unserer Pantry wurde belegt.
Zum Glück war der Spuck am nächsten Tag vorbei und es ging um 0950 Uhr los mit Ziel Proversa Dugi Ot. Schlappe 25 sm bei moderaten Winden von 10-18kn Wind von vorne. Das machte aber nichts, denn die Truppe bestand inzwischen aus Wendenspezialisten und es konnten lange Schläge gemacht werden. Ein super Segeltag, der allen gefallen hatte. Mit Snacks, einer warmen Mahlzeit unterwegs und einer bestellten Vorführung der Kroatischen Feuerwehr die mit einem Löschflugzeug Wasser im Flug aufnimmt und über dem Berg vergießt. Um 1630 lagen wir fest an der Boje und es sollte unser eigener Abschiedsabend werden. Nach kurzem Landausflug, den ich ohne Schuhwerk machen mußte (aua), gab es reichlich Abendessen und einen guten Tropfen mit viel Gesang. Eine Yacht von unserer Flotte lag neben uns, und berichtet am nächsten Tag von Gesang und Tollereien in der Bucht. Wir haben alles auf ein neben uns liegendes Motorboot geschoben. Ihre Crew sprach davon, selbst mitsingen zu wollen, doch sie wussten nicht woher kommen Wein,Weib und Gesang. Es ist Freitag, der 31.05. und es heißt zurück in die Marina Sukosan. Leider gehen am frühen Vormittag heftige Regenfälle nieder. Wir warten ab und starten um 1145 Uhr zu unserer letzten Etappe von 12sm zum Ausgangspunkt. Hier machten wir um 1430 Uhr fest. Übernahme organisiert und erste Ausräumaktionen folgen. Gegen 1845 Uhr letzter Flottillentreff um uns gegenseitig auf die Schulter zu klopfen. Unser Kommodore Walter gab noch einmal alles. Sein Vermächtnis liegt in der Auswahl der Etappenziele und der dazu gehörigen Restaurants. Leider gab es keine Gemeinsamkeiten. Ich will nicht schlecht reden, doch keiner ist so gut wie Wissi (für die, die ihn kennen). Die Nacht endete im Wolkenbruch und auch das Abschiednehmen drückte auf die Stimmung. Alle verschwanden in die Kojen um am Samstag früh den Rest zu verstauen und auf die Reise nach Deutschland zu gehen. Regen überall und wir hatten vor in Neumarkt i.d.O. zu schlafen. Alles klappte und so konnten wir das Pokalfinale Stuttgart gegen Bayern erleben. Eine Flottille mit 5 Yachten und 137sm ging zu Ende. Was bleibt, ist die Einsicht Glück gehabt zu haben mit dem Wetter. Wenn Regen , dann am Abend oder in der Nacht. Trotz aller zusätzlichen Kosten die man für Kroatien gar nicht alle vorher sagen kann, bleibt die Einschätzung, dass es sich lohnt hier zu segeln. Bis die Tage |
||||||||||||||||||||||||||||||||