Wenn aus Wasa - Vasa wird

Wir waren wieder unterwegs. Diesmal in den Schären vor Stockholm. Zwei 40 Fus-Yachten mit 6 bzw. 7 Personen.

Flug und Transfer passten und so waren wir am Samstag gegen Mittag in der Marina Lidingö wo unsere "SOL" schon wartetet. Sie war nur noch nicht gereinigt und Einsatzbereit. Die zweite Yacht "STORM" war fertig zur Übernahme. Und durch himmlische Umstände belegten wir die Yacht und merkten dann erst, das wir falsch waren. Platz machen für die zweite Crew. Wir nutzten die Zeit zum Einkaufen und bekamen alles außer Wein. Den gibt es in Schweden nur in Spezialgeschäften. So ein Geschäft ist nicht in der Nähe.    OOOOOOOOOOO somit ablegen ohne Suff.

Gegen Abend war alles geregelt und im Restaurant ließen wir den Tag ausklingen. Leider kam die zweite Yacht nicht mit so dass es keine Möglichkeit zum Kennenlernen gab.

Am nächsten Morgen auslaufen und auch hier teilten sich unsere Wege. Wir waren gegen 0900 Uhr fertig zum Ablegen aber nebenan hatte das Frühstück noch nicht begonnen. Kurze Absprache wir gehen raus und machen vor der Tür die ersten Schläge und dann auf der abgesprochenen Strecke zum ersten Punkt. Von nun an ging jede Yacht ihren Weg, denn sie folgten nicht und so trafen wir uns erst am Donnerstagabend in Stockholm wieder.
Doch jede Crew war für sich zufrieden und jeder stimmt ein "Schweden ist nicht nur Astrid Lindgren und Kött Bullar". Somit ist dies die Geschichte der "SOL".

Bei der Übergabe hatten wir schon Probleme mit dem Kartenplotter er fand uns immer vor der Küste  von Florida Es sollte behoben werden. Sonntagmorgen war er noch da, was bedeutet keine Daten auf dem Gerät. Später wird sich rausstellen, die GPS-Antenne ist defekt. Wir wollten los und so ging es ohne ein Gerät an Bord das den Standort anzeigt raus in die Felsenwelt.

Vor dem Hafen noch eine Weile gewartet und Kurse ins Wasser gezeichnet. Jeder das Ruder in die Hand um ein Gefühl zu entwickeln. Danach scharf links in die Steingewordene Landschaft. Bei ruhigem Wetter und 1024 hPa ging es mit raumen Winden unter  Vorsegel mit 5kn in eine Richtung wo unser Ziel nicht liegt. Das Besondere ist einen fahrbaren Weg zu finden denn den offiziellen wo Tonnen gelegt sind wollte ich nicht. Nur mit der Seekarte auf dem Tisch war jeder zum Beobachten der Natur verdammt. So fielen uns viele Kleinigkeiten auf, die man vielleicht sonst nicht findet. Es wird die Uferregion beobachtet und schmucke Häuser, schöne Yachten und blühende Natur gesehen.

Es ging vorbei am Sommersitz des Schwedischen Königs, dem Schloß Oskar-Fredriksborg, der engsten Stelle im Fjord der durch Kreuzfahrer befahren werden kann. Nachzulesen in dem PowerPoint Vortrag  von Simone. Auf einer Lichtung gelegen mit Blick nach SO in die offene See wäre dies auch ein erstrebenswerter Ruhesitz für mich. Aber ich habe Schloß Pfirsichweg, auch nicht schlecht.

Natürlich hätten wir uns auch beinahe verfahren aber einer passt immer auf. Natürlich gab es mal ein Problem mit dem Segel (Korkenzieher) aber einer passt immer auf. Wir hatten nie ein Problem mit dem Anlegerbier, alle passten auf.

Da es gut lief näherten wir uns vorsichtig wie die Igel unserer Inselgruppe Gällnöby. Hier gibt es im Süden eine Einfahrt die die Insel teilt und wie ein Fragezeichen aussehen lässt. Bei Tiefen von 2,10m und unserem Tiefgang von 1,90m immer ein Spaßfaktor, aber einer passt immer auf.

Rein und fest mit Heckleine an Tonne und Vorleine an Baum bei 4m Wassertiefe und nur noch 3m Abstand zum Felsen. Beiboot als Fähre genutzt zum übersetzen  und Grillvorbereitungen treffen. Kling einfach, entwickelt sich aber zum feuchtfröhlichen Planschvergnügen.  Am Ende ist alles gut doch dazwischen liegen Klamottenwechsel und Flüche.

Thomas und Bernd setzen über um die Vorleine am Baum fest zu machen. Aus dem Beiboot raushüpfen für den ersten Hüpfer kein Problem. Der zweite hüpft zu kurz und landet mit den Füßen im Wasserbereich wo durch Algenbewuchs die Stiefel keinen Halt finden. Plums, liegt er auf dem Bauch. Er konnte nicht lachen ? warum weiß ich nicht. Doch durch das abspringen wurde das Beiboot nach hinten in die offene See gedrückt. Ups, da konnte ich auch nicht mehr lachen.

Zwei Mann an Land, wir auf der Yacht mit Tiefgang , so das man nicht überall hinkommt, blieb nur noch Plan "S". Also raus aus den Klamottten und rein in das Wasser und schwimmend das Beiboot retten. Es hat geklappt, doch Kalt ist es um diese Zeit in Schwedens Gewässer.

Doch eine Traumbucht macht alles wett. Grillen und Erkunden waren angesagt. Und zum Abend in die Mitte der Bucht verlegt und nur unter Hauptanker eine ruhige Nacht verbracht. Wer mit der Sonne aufsteht, ist um 0230 Uhr schon wieder auf den Beinen. Taghell und mit der Sonne im Auge ist ein ruhiges schlafen nicht ganz einfach.  Um 0800 hält es keinen mehr in den Betten und nach Seemannsfrühstück ging der Anker hoch. Heute soll es in eine Marina gehen. Durch ein Telefonat konnte ich mich dort mit dem Vercharterter  verabreden um ein neues GPS Gerät zu erhalten.

Doch erst aus den Inseln raus und offenes Wasser gesucht um dann mit Vollzeug in Richtung Süden zu gehen. Bei 1020hPa und Sonnenschein war der Tag am Vormittag noch frisch, aber dies änderte sich zunehmend und es wurde richtig warm.

Auch konnten wir heute wieder einen Kreuzfahrer treffen, der die Richtung Stockholm auf dem Tacho hatte. Wir gingen gemütlich auf eine Abzweigung zu wo die Entscheidung getroffen werden musste. Nehmen Sie Tor EINS und gehen sie direkt in die Marina, oder nehmen sie Tor ZWEI und 10sm mehr. Wir nahmen Tor EINS und hätten beinahe den ZONG bekommen. Denn, der kürzerer Weg führt unter einer 20m Brücke durch. Wir sollten nach Angabe 18,75m über Wasser haben. Doch das habe ich selbst schon anders in Schweden erlebt.

Die Brücke wird genommen und alle Augen gehen nach oben und ........passt, Prost. Ich tippe auf einen Meter zwischen Antenne und Brückenträger. Kurz dahinter liegt die Marina Bullandö sehr groß und aufgeräumt. Platz am Pier diesmal mit Moorings und Anlegerbier.

Hier gab es die Möglichkeit zu duschen, Restaurant zu buchen und einen Rundgang über ein großes Hafengelände. Für mich ein Höhepunkt eine an Land stehende OE32 zu bestaunen. Die Nacht war ruhig und es folge der Dienstag und heute werden wir wieder in der Natur übernachten. Es ist das Kulturzentrum Artipelag. Bis dahin liegen 25sm bestes Segeln unter Vollzeug kreuzend, sowie Schmetterling  und vorsichtig mit Vorsegel durch Stolpersteine. Doch erst raus aus dem Hafen unter unsere Brücke durch und abbiegen nach Süden um offenes Wasser zu erreichen. Hoppla, da ist heute etwas anders, richtig, wir haben einen Plotter an Bord. Kein Mitkoppeln mehr sondern befreites Segeln und einer denkt immer mit.

Bei schwachen Halbwind und Sonnenschein bei 1019hPa ohne Welle durch die Landschaft. Danach im freien Wasser raumer Wind und nach zwei Stunden eine Abkürzung zwischen den Inseln gesucht. Diese gefunden und jetzt Richtung Nord den Sund Vishamnsviken hoch bis zur Ortschaft Saltsjöbaden. Bis dort hin werden wir zwei Stunden unterwegs sein und zeitweise den Schmetterling gesetzt haben. Hinter der Ortschaft rechts ab in den Baggensfjarden mit Ziel Artipelag.

Es handelt sich hierbei um einen Steg der nicht bewirtschaftet wird. Dafür keine Kosten verursacht und trotzdem sind wir fest in der Box. Es wird ein traumhafter Ausklang werden. Erst in das Museum danach Naturwanderung mit Elch bei grellen Sonnenschein. Zurück an Bord gleich den Grill aufgebaut und schon ging es uns allen gut. Musik gemacht und der Sonne beim sinken zugesehen. Es ist ein Ort den auch Einheimische nutzen. Sie kamen mit kleinen Booten. Bauten ihre Sitzgelegenheiten auf und gönnten sich eine Flasche Wein ................... so schön kann Nichtstun sein.

Es ist Mittwoch und nun soll es nach Stockholm gehen. Die Idee ist es, direkt in die City zum Vasahafen. Doch auf dem Weg dorthin wird es eng und das im wahrsten Sinne. Wir kreuzen den Baggensfjarden und schwenken bei Boo Brygga in ein Fahrwasser von zum Teil 6m breite und 2,00m Tiefe. Also langsam und vorsichtig um die Felsen nicht unter unserer Yacht zu beschädigen.

Raus aus dem Schlund und weiter gegen den Wind. Hier machte das Segel setzen keinen Zweck, durch Baustellen und Verzweigungen war selbst kreuzen nicht möglich. Gut der Motor muss auch mal laufen. Doch nach 40 Minuten stand bei Mariehäll Kurswechsel an und wir konnten nordwärts gehen unter Segeln. Hinter der Autobahnbrücke von Björknäs fanden wir auch eine Tankstelle. Die ist zu empfehlen da gut anzusteuern. Das Hindernis ist ein Unterwasserfelsen der kurzzeitig 2,30m erzeugt. Wenn wir nichts finden werden wir am letzten Tag hier einen Stopp einlegen.

Am Ende des Kanals nach links abbiegen auf die große Autobahn in Richtung Stockholm. Ab jetzt nur noch aufpassen welche Fähre wo hin will und staunen über Architektur und Uferbebauung.

Bei der Insel Djurgarden Hand rechts raus halten und abbiegen. Die Vasamarina ist vor uns und es gibt freie Plätze. An der Einfahrt Achtung nur Yachten bis 44 Fus. Wir mit 42Fus Glück gehabt. Rein und fest und Bier und ab in die Stadt. Wir wollten heute noch ins Vasamuseum, ein wenig einkaufen und dann die Hafenatmosphäre auf uns wirken lassen. Morgen ist Donnerstag und Segelfrei. Wir bleiben hier und erkunden die Stadt.

Der Tag beginnt früh, denn es ist hell. Also rein in die Schuhe und los in die Stadt. Frauen nach rechts ins ABBA-Museum, Männer nach links in die Altstadt und kleine Besorgungen machen. Jetzt noch ein Bier und uns geht es gut. Es melden sich bald die Frauen und wir treffen uns vor dem Palasteingang. Dieser ist geschlossen wegen den Vorbereitungen zur Hochzeit. Internationale Fernsehgesellschaften sind auch schon da und bauen auf. Wir schlendern gemütlich durch die engen Gassen, finden lecker Mittag im Freien und stürmen so einige Ramschläden. Dann die Idee mit dem Sideseeing und es ging mit dem Bus rund Stockholm. Ein Trubel auf den Straßen und die Abschlussfeiern der Abiturienten liefen auf Hochdruck. Im Kipper stehend mit Bier spritzend durch die Straße. Alles stinkt nach Bier.

Irgendwann schließt sich der Kreis und man steigt aus, holt sich ein Eis kauft noch Kleinigkeiten und trottet dann mit schweren Füßen zum Schiff. Hier angekommen war unser Begleiter die "Storm" auch da. Kurzer Abgleich über die Stimmung, die als gut eingestuft wurde und schon trennten sich unsere Wege wieder. Sie in die Stadt wir in die Hafencity zum Relaxen. Ja dann bei Licht wieder in die Betten um am Freitag wieder bei Licht raus, um den letzten Segeltag zu genießen.

Gegen 0930 Uhr ablegen und erst einmal mit der Yacht in die Hafenbecken schauen. Vor dem Palast liegen und den Stau auf den Straßen beobachten. Nichts geht mehr, durch die anstehende Hochzeit.

Dem breiten Wasserweg folgend in Richtung west bis Abzweig Tankstelle mit Genua. Hier in den Kanal und 20Liter Diesel in den Tank. Hier gibt es kein Andrang, so blieben wir liegen und ließen der Sonne ihre Arbeit machen uns zu dekorieren.

Ablegen und zurück auf den Wasserweg. Jetzt kreuzen bis ins Industriegebiet wo auch noch ein Kreuzfahrer lag dann mit raumen Wind die Küste runter um dann mit achterlichen Wind in Richtung Marina zu gehen. Hier machten wir gegen 1630 Uhr fest und kümmerten uns um die Übergabe.

Es klappte alles, so ging es mit guter Stimmung in die Tränke um am Abend das letzte Bier an Bord zu  trinken bevor es in die Kojen ging.

Es ist Samstag und um 1100 Uhr kommt das Taxi. Doch bis dahin Frühstück und dann Tasche packen. Die Rückreise verlief ohne Komplikationen, bis auf Berlin Ankunft ...wo ist Ray ???? Ray ist weg
Hi Ray geh nach links, " welches Links? " Aber bis zum Transfer war Ray auch da...puh, !!!

Bis die Tage
Burkhard