Über die Ostsee
Von Warnemünde nahmen wir Kurs auf Dänemark. Cielo, Luise und Monsun sind drei Bavariayachten die mit insgesamt 16
Personen belegt diesen Törn antreten. Treff ist am Samstag dem 03.06.17 zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant
Bootsterrassen in Warnemünde. Es ging auch um den gemeinsamen Aufbruch am nächsten Tag. Leider schafften wir es nicht zusammen die Etappen zu starten, doch angekommen sind wir alle in Kopenhagen. Start gegen 0700 Uhr zur 1. Etappe 1.Etappe Jeder nimmt seinen Weg und so kommt es hier nur zur Darstellung von der
Monsun. 1125 Uhr ging es links ab in die Traficzone um den Berufsverkehr zu kreuzen. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir die Luise hinter uns sehen und wussten, dass die Cielo Richtung Nord gesegelt wurde um dann nach Ost frei von Berufsverkehr zu sein. Mitten im Verkehrstrennungsgebiet bei 54Grd 32,87N und 012Grd 11,72E kam von
jetzt auf sofort 24kn Wind mit Böen von 28kn. Wir konnten jetzt mit 7kn richtig
Geschwindigkeit aufnehmen. Mich freute vor allem, dass der Motor aus und nur
das Rauschen der Wellen und das Pfeifen des Windes zu hören war. 2. Etappe Es ist Montag der 05.06.17 und es soll heute nach Kopenhagen gehen. Erst bei der Einfahrt in den Tonnenstrich Kopenhagen kam der Wind so richtig
zurück. Einfach den Tonnenstrich absegeln und nur die richtige Kurve nehmen, dann kommt man an. Zwischen Industrie und Festungsbauten einen kleinen Stichkanal finden und schon sind wir in der City of Copenhagen. Wir konnten den Hafen gegen 1800 Uhr erreichen. Rein und feststellen, wir
sind die ersten unserer Gruppe. Heckboje und Bugleine ist hier gefragt. Ich
hatte deshalb den Bojenhaken dabei, meinen Bojenfänger eingewiesen und einen
Liegeplatz gefunden. Rein und fest und bis Mittwoch nichts mehr anfassen. Cielo und Luise kamen und fanden auch ihren Platz für die nächsten Tage. Der Abend noch für einen kleinen Stadtbummel an der Promenade genutzt und danach träumen von der Meerjungfrau. Wir hatten ja keine an Bord, so dass wir ihr vorher noch einen besucht hatten. Kleine Figur auf Stein sitzend, naja man kennt sich halt. Der Dienstag wurde zum Kulturtag. Anstrengend und gut. Shoppen,
Besichtigungen und Pflaster kaputt treten lösen sich ab. 3. Etappe In Kopenhagen wird zweimal am Tag eine Kanonenschuss abgefeuert. Im Tonnenstrich wurde gekreuzt und es ließ sich bei 1002 hPa gut segeln. Mit 5kn auf dem Tacho bei 22kn Wind gute Bedingungen um schnell die letzte Tonne 18 zu erreichen. Jetzt waren wir frei und die Schläge wurden länger. Wir konnten die AIDA ganz nah beobachten und hatten bei 1m Welle einen guten
Kurs zu unserem geplanten Ziel Rödvig. Nur durch ausgewiesene Sperrgebiete
wurden wir wieder auf den Holebug verwiesen. Der Luftdruck stieg jetzt in den
fünf Stunden auf 1007hPa und die Wellenhöhe hatte 2m erreicht. Da auch schon
einzelne Wellen von 2,5m vorbei kamen und uns ausbremsten, sowie der Wind auf
30-35kn anstieg mussten wir reffen. Trotzdem lief die Monsun super so dass wir
weit hinaus fuhren und guten Wind hatten. Mitten auf der Ostsee verdunkelt sich
der Himmel und es ist eine Wolkenfront zu sehen die stark nach unten ausfranst. Es kommt eine Böenwalze auf uns zu. Vor- und Großsegel in das zweite Reff, sowie alle unter Deck. Nur Bernd bleibt beim Traveller stehen um dann auf Kommando das Groß loszuwerfen. Die Bö trifft uns Backbord vorn und taucht die Yacht unter um gleich wieder los zu lassen. Wir hüpfen mit dem Bug um 1,5m nach Steuerbord. Das Groß ist los und mit dem Vorsegel fange ich die Yacht ab und halte Kurs gegen den Wind. Upps, 42-45kn stehen auf der Anzeige. Das Specktakel dauert 15Minuten dann ist der Starkregen mit Hagel vorbei und der Wind runter auf 25kn sowie die Sicht wieder normal, Der Druck vom Regen mit Hagel war so stark, dass mein Segelanzug
durchschlagen wurde. Nach dem Absegeln der Fronten kommt kurzzeitig Sonne und für mich die Zeit
mich trocken zu legen. Wir sind weit draußen und kommen mit dem jetzt
einsetzenden Winddrehern nicht mehr zum Ziel. Wir wenden noch einmal und danach
sollte es klappen. Heute weiß ich, nein es klappt nicht. Der Wind dreht weiter
auf SO mit 24-28kn. Nach einer Stunde dann Abbruch und den Motor an. Das
Wellenbild ist konfus. Gegen die Wellen erreichen wir die Hafeneinfahrt und
müssen noch Slalom zwischen den Reusen fahren, bevor es in den Hafen geht. Jetzt
laufen wir mit achterlichen Wind auf eine kleine Hafeneinfahrt zu. Gleich nach
rechts durch eine zweite innere Einfahrt und nach Platz suchen. An der
Außenmole finden wir einen Platz und machen bei ablandigem Wind um 1645 Uhr an
der Mole fest. 4. Etappe Es war dann doch eigentlich ein ruhiger Abend. Die Leinen hielten uns und so
konnten wir ausgeruht die nächste Etappe in Angriff nehmen. Der Wind hatte im
Hafen 25kn bei 1008hPa. Es ist 0700 Uhr und mein Nachbarlieger der nach England
möchte hat neue Gribdaten. Abnehmender Wind zum Mittag hin. Gut dann warten wir
noch und machen ausgiebig Frühstück. Um 1430 Uhr sind die Leinen fest in Klintholm. Erst einmal etwas Ruhe und danach an das leibliche Wohl gedacht. Ich sitze regelmäßig an der Handfunke und versuche Luise und Cielo zu
erreichen. Keiner meldet sich und so wird es kommen, dass beide Yachten vorbei
segeln und nach Haednes gehen wo sie 2030 Uhr bzw. 2100 Uhr ankommen werden.
Somit wird es auch keinen gemeinsamen Sprung über die Ostsee nach Warnemünde geben.
Fleisch, Wurst dazu Salat und Wein in verschiedenen Farben bringen jedem ein
Lächeln ins Gesicht. Es schmeckt und in der Umgebung eines richtig gutem
Grillplatzes, mach grillen auch Spaß. 5. Etappe Es ist Freitag und somit der letzte Tag auf der Ostsee. Drei Yachten mit unterschiedlichen Wegen zum Ziel. Es sind schwache Winde aus Süd angesagt, die erst an der deutschen Küste
zunehmen. Gleichzeitig wird für 1700 Uhr ein Gewitter vor Warnemünde vorher
gesagt. Wir machen um 0600 Uhr die Leinen bei 1011hPa los setzen alle Segel und erreichen 4kn Fahrt. Wir lassen laufen und freuen uns über die Sonne und genießen den Segeltag. Dann 160 Grd in Richtung Deutschland sowie Augen auf im Verkehrstrennungsgebiet. Der Wind nimmt auf 15kn zu und nach Erreichen der Küste können wir mit diesem Wind 6-7kn zum Ziel segeln. Es werden am Ende 48sm in 8 Stunden rauskommen. Viele große Pötte sind unterwegs, denen wir absichtlich nahe kommen. Wir
lassen uns auch einkreisen. Bedeutet einer von vorn einer von hinten und einer
der von links kommt. Es kommt Warnemünde in Sicht und somit auch das Ende
unseres Törns. Es ist 1415 Uhr und wir stehen vor der Hafeneinfahrt. Das Groß
soll runter gehen, macht es aber nicht. Kein ziehen, fieren oder fest kommen
hilft. Der Antrieb vom Segelaufroller dreht durch, also wird wieder gebastelt.
Das Großsegel ausschäkeln und runter nehmen. Danach an Deck sichern und unter
Maschine rein in die Marina. Gleich durch zur Tankstelle und dann zum Vercharterter
um die Yacht fest zu machen. Rein in die Box und gleich sind die Mitarbeiter
da. Was ist los? Es stellt sich raus, dass ein Verbindungsbolzen gebrochen ist.
Wie so etwas geht, kann sich keiner erklären. V2A sollte eigentlich halten.
Egal, wir haben keine Schuld. Ich tippe auf Ermüdung. Die Yacht übergeben und
was nicht gebraucht wird, landet schon im Auto. Es ist 1630 Uhr und wir sind
bis auf den Taucher der morgen 0900 Uhr kommt fertig. Die Luise kommt auch rein
und durchläuft auch die Punkte Tankstelle und festmachen. Auch sie haben
technische Probleme, welche vom Service aufgenommen werden. Ob die abgestellt
werden weiß keiner. Am Samstag verabschieden sich die Crew`s der Luise und der Monsun und nehmen den Rückweg in Angriff. Nur Simone und ich bleiben, denn wir haben uns im Hotel eingebucht. Wir lassen die Woche ausklingen. Gegen 1400 Uhr kommt die Cielo rein und wir treffen uns auf den letzten Kaffee bevor auch sie ihren Heimathafen in der Nähe von Travemünde ansteuert. Am Ende haben wir 231sm gemacht. Dabei die Ostsee rau und feucht kennen gelernt sowie kein Bad genommen bei 14 Grd Wassertemperatur. Bis die Tage |